Das römische Stadtviertel liegt in der südöstlichen Ecke der ehemaligen Zivilstadt von Carnuntum. Im Süden schloss im Bereich der heutigen Landesstraße die römische Stadtmauer an, deren Verlauf durch archäologische Grabungen in den vergangenen Jahren genau lokalisiert werden konnte. Das Stadtviertel war vom 1. bis ins 5. Jh. n. Chr. besiedelt.

Vier Gebäude davon wurden am Originalstandort wiederaufgebaut und offenbaren einen Blick in die römische Gesellschaft. Alle Gebäude sowie auch die Straßenniveaus entsprechen den Gegebenheiten in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr. In Verbindung mit den Ausstattungsdetails und dem Mobiliar wird ein einmaliges Zeitfenster in diese Epoche eröffnet.

Die Rekonstruktionen wurden mithilfe von experimenteller Archäologie errichtet. Beim Bau konnte teils mit originalem römischem Steinmaterial und mit nachgebildeten römischen Werkzeugen in antiker Bau- und Handwerkstechnik gearbeitet werden. Sämtliche technische Einrichtungen in den Gebäuden sind voll funktionsfähig.

Für Konstruktionen aus Massivholz wurde bewusst kein im Sägewerk geschnittenes Holz, sondern vorwiegend mit der Hand bearbeitetes Altholz verarbeitet. Die Ziegel der Fußbodenheizungen wurden in einem rekonstruierten Brennofen im römischen Stadtviertel nach aufgefundenen Originalteilen als archäologisches Experiment selbst hergestellt. Die Reproduktion der Dachziegel erfolgte nach dem Vorbild der Originalfunde in einem spezialisierten Ziegelwerk.

Umfangreiche Reste der ursprünglichen Wandmalerei erlaubten zudem die teilweise Rekonstruktion der Dekoration der Wände und Decken in den Häusern. Das hölzerne Mobiliar, von dem materialbedingt nur wenig erhalten blieb, wurde nach schriftlichen und bildlichen Quellen sowie erhaltenen Originalen aus anderen Museen rekonstruiert.

 

Hauptstraße 1A, 2404 Petronell-Carnuntum

 

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