Carnuntum - Weltstadt am Donaulimes

Der Limes zog über Jahrhunderte die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den nicht von den Römern besetzten Stammesgebieten Germaniens und verlief von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Die Donau bildete die natürliche Nordgrenze des Imperium Romanum im Gebiet von Bayern, Österreich, der Slowakei, Ungarn und weiter flussabwärts. Trotz der natürlichen Flussbarriere wurde die Grenze militärisch stark befestigt, um die Grenze des Reiches zu sichern, aber auch, um einen geregelten Warentransfer sicherzustellen.

Den 360 Kilometer langen österreichischen Abschnitt des Donaulimes sicherten 4 Legionslager, 14 Hilfstruppenlager und 20 bekannte Wachtürme (burgi). Die tatsächliche Zahl der Wachtürme lag vermutlich deutlich darüber. Die bekanntesten Legionslager im österreichischen Abschnitt waren Lauriacum (Enns), Vindobona (Wien) und Carnuntum. Im Fall eines unkontrollierten Grenzübertritts germanischer Truppenverbände ermöglichte eine lückenlose Signalkette zwischen den Wachtürmen und den Lagern eine schnelle Reaktionszeit des römischen Militärs.

Carnuntum nimmt entlang des Donaulimes eine herausragende Stellung ein. Im Schutz eines Legionslagers und eines Hilfstruppenlagers stieg die Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien als Sitz des Statthalters zu einer Weltstadt mit rund 50.000 Einwohnern und einer Fläche von 10km2 auf. Als einzige Stadt ihrer Größe und Bedeutung lag sie zudem direkt an der Grenze, am Schnittpunkt zwischen der Bernsteinstraße als eine der bedeutendsten Nord-Süd-Verbindungen und der Limesstraße als einer der bedeutendsten West-Ost-Verbindungen im Imperium Romanum.

Handel und Kulturtransfer befeuerten ein Aufblühen von Kultur und Wohlstand. Olivenöl, Wein, Fischsauce als Speisewürze, sowie Datteln und Feigen wurden aus dem Mittelmeerraum importiert, feines Tafelgeschirr bezog man aus Italien oder Gallien. Unzählige Schmuckgegenstände, Skulpturen, oder Fragmente prächtiger Wandmalereien zeugen noch heute vom Luxusleben im antiken Carnuntum.

Eine Aufnahme des Donaulimes ins UNESCO Weltkulturerbe ist in Vorbereitung. 

Laufende EU Projekte zum Donaulimes

  • Carnuntum ist Projektpartner bei ISTER, einem EU finanzierten Projekt des Interreg Danube Transnational Programme. Das Ziel des Projekts ist die Sichtbarmachung und Wiederbelebung des antiken Straßennetzes, das von den Römern entlang des Donauraums entwickelt wurde, sowie die Gestaltung ökokultureller Routen daraus. Ein Fokus liegt auf dem Einsatz moderner Technologien, die zur Verbesserung der nicht-physischen Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des römischen Routen- und Siedlungsnetzwerks beitragen.

    ISTER Projekt

    Carnuntum ist Projektpartner bei ISTER, einem EU finanzierten Projekt des Interreg Danube Transnational Programme. Das Ziel des Projekts ist die Sichtbarmachung und Wiederbelebung des antiken Straßennetzes, das von den Römern entlang des Donauraums entwickelt wurde, sowie die Gestaltung ökokultureller Routen daraus. Ein Fokus liegt auf dem Einsatz moderner Technologien, die zur Verbesserung der nicht-physischen Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des römischen Routen- und Siedlungsnetzwerks beitragen.

  • Das Interreg Projekt "Living Danube Limes" steht für die Wertschätzung des kulturellen Erbes und der Förderung eines nachhaltigen Tourismus durch Erleben des gemeinsamen Erbes entlang des Donaulimes. Als ein Highlight des Projekts wird der Bau eines römischen Donauschiffes aus dem 4. Jh. n. Chr. mit vollständig historischen Werkzeugen und Bautechniken betrieben, das am Ende des Projekts mit einer Living History Crew die gesamte Donau entlang segeln wird. Lead Partner ist die Donau-Universität Krems.

    Living Danube Limes

    Das Interreg Projekt "Living Danube Limes" steht für die Wertschätzung des kulturellen Erbes und der Förderung eines nachhaltigen Tourismus durch Erleben des gemeinsamen Erbes entlang des Donaulimes. Als ein Highlight des Projekts wird der Bau eines römischen Donauschiffes aus dem 4. Jh. n. Chr. mit vollständig historischen Werkzeugen und Bautechniken betrieben, das am Ende des Projekts mit einer Living History Crew die gesamte Donau entlang segeln wird. Lead Partner ist die Donau-Universität Krems.

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