Während der Winterpause möchten wir die Häuser der Römerstadt genauer vorstellen. Diese Woche besuchen wir den Ölhändler Carnuntums.

In den Häusern Carnuntums: Das Haus des Ölhändlers

Das Haus des Ölhändlers ist das Jüngste der rekonstruierten Häuser in Carnuntum. 2019 wurde das ehemalige Geschäftslokal nach 1.700 Jahren in seinem altem Glanz wiederaufgebaut. Das Gebäude liegt an der sogenannten Südstraße, also der Straße südlich der Therme und der villa urbana. Es handelte sich dabei um einen Laden für Waren des gehobenen Bedarfs, bestehend aus den Verkaufsräumlichkeiten, sowie einen Wohbereich für den Inhaber/die Inhaberin und daran anschließend eine überdachte Porticus.


Das Geschäftslokal besaß neben einer Theke für den Straßenverkauf auch einen Lager-, Ausstellungs- und Verkaufsraum für eine größere Anzahl von Kunden. Die Rekonstruktionen präsentieren sich als Geschäftslokal eines römischen Ölhändlers, zu dieser Annahme kam man, weil bei der archäologischen Erforschung des Hauses Scherben von größeren Amphoren gefunden wurden. Es handelt sich dabei allerdings um eine plausible Vermutung, auch eine andere Verwendung, sowie verschiedene Verwendungen im Laufe der Jahre sind möglich.

 

Öl ins Feuer gießen

Olivenöl zählte neben Wein zu den meistimportierten Fernhandelsprodukten. Damit konnten profitable Geschäfte gemacht werden, da es nicht nur zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln gehörte, sondern auch für die Körperpflege nach dem Baden in der Therme sowie als Grundlage für Salben und Sonnenschutz diente. Besonders essentiell war Olivenöl aber vor allem als Brennstoff für Öllampen und damit als Beleuchtungsmittel.

Als große Stadt an der Donau hatte Carnuntum enorme Bedeutung als Handelsposten, weil hier viele Güter aus dem Norden in das Imperium importiert wurden, während Güter aus dem Süden (wie etwa Olivenöl) dennoch durch ständigen Transport verfügbar waren.

 

Der Laden um die Ecke

Das Haus des Ölhändlers ist nicht nur das "neueste" Haus am Platz in der Römerstadt, am Ende der Südstraße gelegen, begrüßt es auch die Besucher die vom Besucherzentrum zu den römischen Rekonstruktionen schreiten. Durch eine eigenen Verkaufsstand und die breiten Türen ladet es auch über 1.700 Jahre nach seiner Eröffnung immer noch zu einem Besuch ein. Man betrachtet die großen Amphoren und kann sich richtig hineinfühlen, in einen Einkaufsbummel im antiken Carnuntum. 

 

Mehr über unsere Häuser finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Römischen Stadtviertel

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