Parademedaillon für Pferdegeschirr

Für die berittene Einheit des Militärs war die Ausrüstung des Pferdes maßgebend für die Effektivität im Kampf. Ursprünglich für den Kampfeinsatz gefertigt wurden diese im Laufe der Zeit immer aufwendiger gestaltet.

Dieses Parademedaillon war am Geschirr auf der Pferdebrust angebracht. Datiert wurde es auf die zweite Hälfte des 2. Jh. n. Chr., Fundort ist das Gebäude XXV im Legionslager von Carnuntum. Das 30 cm große Medaillon ist aus Bronze gefertigt und vergoldet. Die heraus strukturierte Büste zeigt den lockigen Jüngling Ganymed. Über seinem Kopf schwebt Juppiter in Form des Adlers.

Die meisten Fundstücke von Paraderüstungen stammen aus den Grenzprovinzen entlang der Donau, so kamen auch in Carnutnum mit seiner ausgeprägten Militärpräsenz immer wieder Paraderüstungsteile zum Vorschein. Die einzelnen Rüstungsteile waren ursprünglich für den Kampfeinsatz gefertigt, im Lauf der Zeit wurden sie immer aufwändiger und kunstvoller gestaltet, bis sie fast ausschließlich für Paraden genutzt wurden. Aus dem „Reitertraktat“ von Lucius Flavius Arrianus aus dem Jahr 136 n. Chr. geht hervor, dass turnierartige Reiterspiele ausgetragen wurden, die neben der Unterhaltung des Publikums hauptsächlich der Aus- und Weiterbildung der Reiter dienten.

Für die berittene Einheit des Militärs war die Ausrüstung des Pferdes maßgebend für die Effektivität im Kampf. Der Sattel gab den Reitern einen festen Sitz, allerdings wurde ohne Steigbügel geritten. Sattel und Riemengeschirr bestanden wie heute aus Leder und waren mit Metallbeschlägen, Zierscheiben und Anhängern reich verziert. Der Einsatz von Trensen erleichterte das Führen der Pferde im Kampfgetümmel.

Mein Besuch

0 Einträge Eintrag

Voraussichtliche Besuchszeit

Liste senden