Die Römische Therme ist die nächste Station unserer Reise durch die Wohnzimmer der Römer in Carnuntum. Die Therme bzw. das Badehaus war in der Antike öffentlicher Raum wo Geschäfte abgeschlossen wurden und die Bürger der Stadt sich über allerlei Neuigkeiten austauschten. Sie war aber auch Rückzugsort von der Hektik des Alltags, sie war fester Bestandteil des Tagesablaufs und – auch aus sozialer Sicht wichtig – für jeden Bürger leistbar. Somit war sie für viele Menschen auch Wohnzimmer.
Die Bilder in diesem Artikel stammen ausschließlich aus dem ersten Raum der Römischen Therme, der wohl Aufenthaltsraum als auch Garderobe war. In größeren Thermen waren diese beiden Bereiche, das Apodyterium und der Saala Thermarum oft räumlich getrennt. Das Apodyterium war eine Garderobe. Hier konnte man sich der Tunika und der Toga entledigen und die Kleider in ein Fach oder eine Nische legen. In einigen Thermen gab es sogar einen Sklaven, der extra dafür abgestellt war, die Kleidung und Wertsachen der Badegäste zu bewachen.
Zwischen Öffentlichkeit und persönlicher Erholung
Der Saala Thermarum (auch Basilica Thermarum) war ein großer Aufenthaltsraum, in dem auf Tischen Spiele gespielt wurden, auf Liegen entspannt werden konnte und grundsätzlich wohl viel geplaudert wurde und das gesellschaftliche Leben stattfand. Gerade für nicht wohlhabende Bürger war dieser Bereich von enormer Bedeutung, war doch der eigene Wohnraum und Luxus begrenzt. Private Bäder waren ohnehin nur den Reichsten der Reichen vorbehalten, so dass in diesen öffentlichen Räumen große Teile des Privatlebens stattfanden.
Am 26. Oktober 2019, bei der Veranstaltung "In den Wohnzimmern der Römer" wird die Therme dann wieder mit Leben gefüllt und Besucher werden direkt in das Leben vor 1.700 Jahren zurückversetzt. Die Bewohner geben dann gerne über die Geschichte der römischen Bäder und die Geschichte Carnuntums Auskunft und werden noch das eine oder andere Geheimnis preisgeben, das wir jetzt noch für uns behalten.