Ob Grauer Star, Abszesse, Erkältungen oder Malaria, erstaunlicherweise wussten bereits die antiken Römer mit diesen Leiden umzugehen. Der Glaube, die moderne Medizin habe sich erst in den letzten Jahrhunderten entwickelt, wird durch neue Funde in der Archäologie wiederlegt. Die Römer bereiteten, basierend auf den Erkenntnissen der alten Griechen, der medizinischen Entwicklung und Forschung ihren Weg. Dabei waren die von Ihnen verwendeten Instrumente und Methoden den unseren gar nicht so unähnlich.
Auch unser Fundstück der Woche handelt von dem besonderen Wissen der Römer. Das Bronze Skalpell wurde bei Ausgrabungen in Carnuntum entdeckt. Tatsächlich sind Nachweise auf römische Ärzte im antiken Carnuntum erhalten geblieben. Auch Aufzeichnungen eines capsarius (Krankenpfleger) und eines veterinarius (Tierarzt) sind überliefert.
Trotz des religiös geprägten Umfelds, man glaubte bei Krankheiten handle es sich um ein von den Gottheiten gesandtes Leiden, entwickelte sich die wissenschaftliche Medizin. Das Skalpell spielte hierbei eine wesentliche Rolle. Aderlass und Entfernung von Abszessen waren übliche Anwendungsgebiete für das Werkzeug. Größere Eingriffe kamen dabei immer mit einem hohen Risiko einher. Kenntnisse über Narkosemittel oder Anästhesie existierten noch nicht. Patienten standen lediglich einfache Naturheilmittel und Kräuter zur Schmerzlinderung zur Verfügung. Auch die mangelhaften hygienischen Bedingungen erhöhten das Risiko schwerer Entzündungen und führten so zu einem Tod vieler Patienten.
Dennoch beweisen Funde römischer Gladiatoren-Skelette die hohe Kunst der damaligen Mediziner. Auch schwere Verletzungen konnten behandelt und kuriert werden. Offene Wunden wurden zunächst mit Wasser gereinigt und anschließend mit Essig desinfiziert. Abschließend wurde diese mit Honig oder Pech verschlossen.