5 unbekannte Fakten über Carnuntum

Die Römerstadt Carnuntum ist voller Geheimnisse die nur auf ihre Erforschung warten. Wir wollen fünf von ihnen lüften:

 

1. Das Heidentor war ursprünglich kein Tor


Das Heidentor ist heute weitreichend als Wahrzeichen der Region um Carnuntum bekannt und ist auch Symbol der römischen Epoche in Österreich. Und sei es nun bei strahlendem Sonnenschein im Sommer, an einem nebligen Herbstmorgen oder festlich beleuchtet am Abend – das Heidentor ist darüber hinaus ein extrem beliebtes Fotomotiv. Was allerdings nicht jedem bekannt ist: Das Heidentor war ursprünglich kein Tor. Das spätantike Siegesdenkmal war ursprünglich ein Quadrifrons, sein Achsenkreuz ist/war exakt an den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Den Namen "Heidentor" dürfte es erst im Mittelalter erhalten haben, als es großteils schon seine heutige Form gehabt haben dürfte.

 

2. Die Römer kannten keine Tomaten. Auch keine Zucchini.

 

 

Vieles was wir heute als "Mediterrane Küche" kennen, beziehungsweise was als solche in jedes Kochbuch Eingang findet, war im Europa der Antike schlicht noch unbekannt. So sind Tomaten, Paprika und Zucchini erst seit dem 16. Jahrhundert in Europa verbreitet und stammen alle aus Amerika. Das gilt übrigens auch für Kartoffeln, Mais, Kaffee, Kakao, Tee und Zuckerrüben. Verhungern mussten die Römer in Carnuntum natürlich dennoch nicht, neben diversen Getreidesorten waren die heimischen Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Marillen sowie Fisch aus der Donau und Wild aus den Wäldern vorzügliche Nahrungsquellen.

3. Das Museum Carnuntinum wurde von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet

 

 

Tatsächlich ließ es sich 1904, als das Museum Carnuntinum eröffnet wurde, der Kaiser es sich nicht nehmen, das Museum selbst zu eröffnen. Vorangegangen waren da natürlich schon Jahrzehnte an Forschungsgeschichte. 1885 wurde mit der Gründung der Gesellschaft der Freunde Carnuntums der Grundstein für die Erforschung Carnuntums gelegt. Diese Tätigkeiten brachten dann eine Unmenge an wertvollen Artefakten zutage, die es galt irgendwo zu sammeln. Geplant war ein "Schatzhaus", das dann auch mit dem Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg realisiert wurde. Mit vielen Förderern aus dem Adel und dem wohlhabenden Bürgertum erreichte die Gesellschaft sogar die Aufmerksamkeit des Kaisers, der das neue Haus dann 1904 auch eröffnete. Heute gedenkt dem Ereignis eine Statue im benachbarten Park. 

 

4. Olivenöl wurde in Carnuntum nicht nur zum Kochen verwendet

 

 

Die Ölhändler in Carnuntum hatten wohl stets genug zu tun. Denn Olivenöl musste in der Antike aus dem Süden importiert werden. Und anders als heute, wurde es nicht nur zum Kochen verwendet. Öl von weniger hochwertiger Qualität fand seinen Weg in die Öllampen der Römerstadt, wo es dazu beitrug die Häuser in den Abendstunden zu beleuchten. Weiters wurde das Öl in den Thermen zur Körperpflege verwendet, mit einem speziellen Gerät wurde mit Hilfe des Öls der grobe Dreck vom Körper entfernt. Bei einer Stadt von rund 50.000 Einwohner mussten da Unmengen an Olivenöl importiert werden.

 

5. Kleidung in der Therme wurde persönlich bewacht

 

 

Kleidung in der Antike war besonders wertvoll. Die meisten Bürger hatten nur 2 Sätze an Überbekleidung: Eine Garnitur für den Alltag und eine Zweite für besondere Anlasse. Diese Kleidungsstücke waren somit unglaublich teuer und ein Diebstahl wäre äußerst lukrativ für den Dieb gewesen. Aus diesem Grund ließen die Römer ihre Kleidungsstücke in der Therme persönlich bewachen, man nimmt an dass diese Arbeit in der Regel von einem Sklaven übernommen wurde. Da in den meisten Thermen die Geschlechter strikt getrennt waren (mit eigenen Zeiten für die Frauen), ist anzunehmen dass es für diese Tätigkeit auch eigene weibliche Sklaven gegeben haben muss, was jedoch nicht überliefert ist.

 

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