Auf unserer Reise durch die Römischen Wohnzimmer besuchen wir als letzte Station das Haus des Ölhändlers. Dort kann man gut die Verbindung von privatem Arbeitsbereich und Geschäftsbereich beobachten. An seinem Schreibtisch konnte der Besitzer des Ladens arbeiten, während keine Kundschaft vor Ort war.
Das Haus des Ölhändlers war für die in der Nähe wohnenden Familien primäre Quelle für Olivenöl. Olivenöl zählte neben dem Wein zu den meistimportiertesten Fernhandelsprodukten. Es gehörte zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln, wurde aber auch für die Körperpflege nach dem Baden in der Therme, als Grundlage für Salben, als Sonnen- und Kälteschutz sowie vor allem auch als Brennstoff für Öllampen benutzt.
Handel in Carnuntum
Das Haus des Ölhändlers wurde entlang der sogenannten Südstraße auf Grundlage der archäologischen Befunde rekonstruiert. Das Geschäftslokal besaß neben einer Theke für den Straßenverkauf auch einen Lager-, Ausstellungs- und Verkaufsraum für eine größere Anzahl von Kunden. Der Grundriss lässt auf Waren des gehobenen Bedarfs vor dem Wohngebäude des Inhabers und daran anschließend eine überachte Säulenhalle im Straßenrandbereich des angrenzenden Wohnhauses schließen. Die Rekonstruktion beleuchtet die Rolle Carnuntums als Wirtschaftsstandort und als Absatzmarkt für Fernhandelsprodukte an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsrouten, der Donau und der Bernsteinstraße.
Noch bis 17. November 2019 hat die Römerstadt Carnuntum – und damit alle Gebäude im Römischen Stadtviertel – in diesem Jahr geöffnet. Alle hier gezeigten und beschriebenen Räume können Sie vor Ort erkunden.
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